BEATE ABSALON

 

 

Photo: Ian Douglas

Beata oder Beate – beides geht, weil ich einen deutsch-polnischen Hintergrund habe. “Beate“ klingt in meinen Ohren angenehm kühl und professionell. Mit “Beata” bin ich groß geworden, deswegen strahlt der Name für mich Wärme und Nähe aus. Entscheide gerne selbst. 

Ich gestalte Workshops und Seminare, schreibe Texte (Essays, Artikel, Sachbücher >>Not giving a fuck und eine >>Doktorarbeit), halte Vorträge, moderiere Gespräche und bin bei unterschiedlichen Kunst- und Kulturprojekten tätig. Vielleicht wäre sowas wie Erlebniskuratorin eine passende Bezeichnung?

Seit Neuestem begleite ich Menschen auch in 1:1 Formaten und möchte dafür in meinem Leben mehr Platz einräumen. Der Heilpraktikerschein in Psychotherapie liegt noch vor mir, doch mein Erfahrungsschatz ist reich genug, um beratend weiter zu helfen. Wenn du in meinen Ansätzen und meiner Art Anklang findest, schreib mir und wir finden ein maßgeschneidertes Format.

Darüber hinaus freue ich mich über Kooperationen und die Möglichkeit, mich mit Workshops, Lesungen, Interviews, Podiumsgesprächen, Moderationen, Vorträgen, Kolumnen und weiteren Beiträgen zu beteiligen. Ob an Universitäten, auf Festivals, in Unternehmen, im Radio oder anderen Medien – auch hier bringe ich Erfahrungen mit. Schreibt mir.

Seit 2017 bin ich bei luhmen d’arc. Damals habe ich Kulturwissenschaft studiert und wollte auf die ewige Frage „Welche Kultur studierst du denn?“ endlich eine Antwort geben. Warum nicht Sexualkultur, dachte ich irgendwann. Klar, das Thema zieht Aufmerksamkeit. Aber vor allem wollte ich damit etwas gegen meinen Frust tun. Denn meist kann ich nicht viel mit dem Gerede über Sex anfangen. Mir fehlen Umgangsweisen, die Sex als etwas Merkwürdiges, Komisches, Banales und Spielerisches betrachten. Als etwas, das im besten Sinne keinen Sinn ergibt. Und in Filmen, Ratgebern, Aufklärungsmedien oder alltäglichem Sextalk wird es eher wie etwas behandelt, bei dem alles glasklar sei. Da ist dann alles immer schon schön ordentlich eingeteilt: In primäre und sekundäre Geschlechtsorgane. In die besten Stellungen. In Vanilla und Straight auf der einen und Kinky und Queer auf der anderen Seite. Und immer geht es dabei um Probleme, Drama, Liebe und das Kreisen ums eigene Ich. Und darum, Sex zu verwerten.

Zuflucht fand ich zunächst in den Texten queerer und psychoanalytischer Theorie, aber auch in Lyrik und Literatur. Hier fand ich Worte dafür, dass die Erfahrung des Sexuellen aus den festen Schablonen immer wieder unförmig herausquillt. Und in meinem Eintauchen in die Welt diverser Körperpraktiken – beim BDSM, in der Kontaktimprovisation, in Massagetechniken und Praktiken der Somatics – konnte ich das leibhaftig erfahren.

Genau das möchte ich in meinen Workshops und in meinen Texten bewahren. Diese Unordnung des Sexuellen und Nichtsexuellen – und wie wir da mit unseren eigensinnigen Taktiken des Klarkommens und Genießens durch navigieren. Wie wir einander dabei mit Humor und Trost beistehen. Wir wir unsere unterschiedlichen Umgangsweisen anerkennen und uns solidarisch dabei unterstützen, weiter dran zu bleiben an dem, wo es sich für uns lebendig anfühlt.

Deswegen geht es in meiner Arbeit zwar irgendwie um Sex, aber irgendwie auch nicht. Wie ich in meinem Buch >> Not giving a fuck schreibe, ist Sex für mich eher „wie Tofu: ein super Geschmacksträger für das, was die sexpositiven Räume eigentlich spicy macht: Läuternde Erkenntnisse in unbequemen Gruppenprozessen. Bei Rollenspielen dem Glück frönen, endlich nicht man selber sein zu müssen. Magische Momente der Schwarmintelligenz, wenn alle so aufeinander eingestimmt sind, dass das Miteinander wie eine einstudierte Choreografie wirkt. Wenn die Leute merkwürdiges Zeug miteinander anstellen: aus Langeweile gekoppelt mit überschüssiger Energie ein Kostüm aus Bettlaken zaubern, das fünf Menschen in eine Art Raupe verwandelt, die eine Runde durch den Playspace dreht. Alltagsobjekte in orgasmische Tools verwandeln: mit einem großen Malerpinsel den ganzen Körper abstreichen. Tränen kullern lassen, wenn einander lange genug in die Augen geschaut wird. Wenn man nur die Hände einander begegnen lässt, die wie kleine Tierchen mit Eigenleben anfangen, Tänze bis hin zu Orgien aufzuführen. Wenn einem jemand erlaubt, seine Glatze abschlecken zu dürfen. Ist das Sex?“

Ich vermute, es fühlt sich bei mir wohl, wem mindestens eins der folgenden Stichworte zusagen: Ästhetik und Absurdität ‎| Intersubjektivität ‎| ein Gespür für soziopolitische Hintergründe und Machtstrukturen ‎| eine Haltung der Neugier und Aufrichtigkeit ‎| ein Herz für nicht-kathartische Gefühle und auf-dem-Boden-bleiben (große Versprechen der Transformation, Heilung oder Authentizität liegen mir fern) ‎| Ambiguitätstoleranz, das Aushalten von Ambivalenzen und Einbeziehen von Spektren ‎| Abwenden vom strukturgebundenem Erleben, um sich denjenigen Lebensprozessen zuzuwenden, die sich gerade wirklich Bahn brechen.

— Beate auf Instagram —


 

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