ÜBER
UNSERE ARBEIT…
"I’m just saying, I really like sex. We have no idea what sex would be like in a world that saw it basically as a good. A weird good. A good that can tip you over and make you want to do strange things. A good that can reveal your incoherence, your love of a little disorder, your love of a little control (adjust the dial as you like). A good that can make you happy, for a minute, before the cat starts scratching the corner of the bed, or the phone rings, or the kids mew, or you’re hungry and sleepy, or you need another drink, or the taxi comes. [...]
[It's] playful, if you can remember that part; it’s also ridiculous and hilarious, if you can remember to notice that. It can also be very interesting and various, if you want it to be [...] Who knows what sex could be if people were encouraged to enjoy it as play rather than as a drama. [...] It deserves better."
— Lauren Berlant – read on >>here
Unsere Arbeit speist sich aus der Begeisterung für Begegnungen, in denen Sexualität(en) – was auch immer das bedeuten mag – auf verspielte, experimentelle, freundliche, unverschämte Weise Bedeutung bekam. Räume, in denen dem ganzen Spektrum an Intimität, Sinnlichkeit und Begehren Tribut gezollt wurde: ihren schönen, merkwürdigen, heiteren, aufregenden, irritierenden, trivialen, komplexen, bescheuerten, beängstigenden, beflügelnden Aspekten. Diese Adjektiv-Reihe ließe sich endlos fortführen. Weil sich Sexualität einfach nicht endgültig fassen lässt. Je mehr man sich damit beschäftigt und in ihren Strudel ziehen lässt, umso mehr Fragen tauchen auf – und umso mehr Begeisterung auf unserer Seite, neugierig wohlwollend weiter zu fragen, zu fühlen, nachzudenken, auszutauschen. Deswegen gestalten wir seit einigen Jahren Formate, in denen das gemeinsam mit anderen Entdeckergeistern möglich ist. Diese explorativen Räume umfassen Workshops, Sessions, Playparties, Performances; gewidmet den vielfältigen Aspekten von Intimität und Begehren, von erfinderischen Formen der Begegnung und Kommunikation und dem Entdecken neuer Sensibilitäten und Grenzen. Warum das alles? Weil Erzählungen darüber, was Sexualität sei, unsere Gesellschaft prägen – und in einer Welt die von Selbstzweifeln profitiert, können alternative Ansätze als Widerstand und Empowerment wirken.
MATÍS D’ARC
(Zürich & Berlin – Gründer & Geschäftsführer) ist Seil-, BDSM- und Spiel-Liebhaber, Seminarveranstalter und -leiter, Sexworker, Coach und manchmal Künstler & Performer. Ein Literaturwissenschaftsstudium und Kulturarbeit in den Bereichen zeitgenössische Musik und Tanztheater führten ihn von München nach Argentinien und schließlich 2010 nach Berlin. Dort entdeckte er bei Ausflügen in die Fetisch- und Queer-Kink Szene seine Leidenschaft für Seile und BDSM und fand schließlich eine experientielle Heimat in Felix Ruckerts Schwelle7. Seither trägt ihn die Überzeugung, dass die bewusste und praktische Auseinandersetzung mit dem Körper, mit Intimität, Sexualität und BDSM nicht nur sehr viel Vergnügen bereitet, sondern zugleich einen besonderen Zugang zur eigenen Persönlichkeit und einen Weg zu deren Entwicklung eröffnen kann. Um dieses Potential zu erkunden und anderen die Möglichkeit zu bieten, auszuprobieren und Neues zu entdecken, entwickelte er gemeinsam mit Klara Luhmen im Jahr 2013 in Berlin das Label LUHMEN D’ARC, das Veranstaltungen und Kunst in unterschiedlichen Formaten – Workshops, Performances, Lectures, Jams, Play Parties – konzipiert und realisiert. Seit 2016 lebt und arbeitet Matís d’Arc in Zürich und Berlin.
—
BEATE ABSALON
(Berlin) Beata gestaltet Workshops als Möglichkeitsräume zum Herausfinden, wie sich mit Komplexität gut leben lässt. Diese muss nicht aufgelöst werden, sondern lässt sich als Einladung zum Spielen und Erfinderischwerden begreifen. Trost und tiefe Freude lässt sich finden, wenn wir einander in unserer Banalität und Unordnung bezeugen. Als Kulturtheoretikerin, die in verschiedenen somatischen Bereichen ausgebildet wurde, lenkt Beata die Aufmerksamkeit auf soziale Kontexte, Mehrdeutigkeiten und ästhetische Qualitäten der Intimität. Skeptisch gegenüber Transformationsversprechen erkennt sie derzeit nicht-kathartische Gefühle (wie Unbeholfenheit, Schüchternheit, Faulheit, Lustlosigkeit,...) als lohnend an. All das fließt nicht nur in ihre Workshops, sondern auch in ihre Doktorarbeit über das Erproben von einvernehmlichem Sex in queer-feministischen Bildungsformaten, in ihr im Mai 2024 erschienenes Sachbuch „Not giving a fuck. Von lustlosem Sex und sexloser Lust“ und in ihre Tätigkeit bei diversen akademischen, künstlerischen und kulturellen Projekten.
—
DIE MITMACH’ERINNEN
ANNA NATT
(Berlin) Annas multimediale Arbeit erforscht die Schnittmenge von Tanz, Performance und bildender Kunst. Ihre Videoarbeiten, Bühnenperformances und interaktiven Stücke wurden international sowohl in Theatern als auch in Galerien und alternativen Räumen gezeigt. Sie wurde von 2000-2005 in traditionellem Flamenco-Tanz in Sevilla, Spanien, ausgebildet, bevor sie nach Berlin zog, wo sie derzeit lebt. Seit 2017 konzentriert sie sich auf die Schaffung interaktiver Räume, kuratiert die Durational Role Play Performance beim Berlin Xplore Festival und bietet immersive Workshops in On- und Offline-Kontexten an.
DANIELA REINA TÉLLEZ
(sie/kein Pronomen – Bremen), ist ein brown body of culture, sie ist experimentelle Künstler*in, Tänzer*in, heilige Aktivist*in und somatisch sexuelle Lernbegleiter*in.
Filippa Frick
(Zürich) ist Physiotherapeutin und in unterschiedlichen Massagetechniken wie beispielsweise Lomi Lomi, Thai Massage und medizinischer Massage ausgebildet. Seit über über zehn Jahren ist sie mit der Vielfalt der Ausdrucksformen von Berührung und ihren Nuancen befasst. Zuletzt schloss sie eine Ausbildung zur Holistic Bodyworkerin ab.
NATHALIE DREIER
(Zürich) is a multi-disciplinary artist based in Zurich. Her work incorporates photography, sound, performance, body installations, video, and text. Interested in the topics of identity, group dynamics, intimacy, incorporeality and sexuality, she draws inspiration from all facets of these themes. Her current work explores the human body and the psychosomatic experience as both subject and medium.
REBECCA FRANCES
(Berlin) Rebecca is a writer, bodyworker, and workshop and breathwork facilitator. She completed a languages degree from Cambridge University and uses her interest in variations of communication and the power of language to both shape and limit experience, as inspiration for her experimental physical practices. A masseuse working in Berlin, she explores hands-on philosophical and poetic approaches to soma. Sessions fuse massage, breathwork and hypnotic meditations. Group settings focus on individual agency, comfort in challenge, and undogmatic experimentation.
ROPU NAWA
(Basel) RopuNawa hatte seinen ersten Berührungspunkt mit Shibari/Kinbaku im Jahr 2008 bei einer Performance in Australien. Diese begleitete ihn bis in die Schweiz, wo er seine Reise mit dem Seil begann. Das Fundament seiner Fesselkunst bildete er damals aus dem Stil von Osada Steve, der in der Schweiz gelehrt wurde. Er blieb jedoch nicht bei dieser einen Stilrichtung, sondern liess sich von vielen anderen Lehrern inspirieren.
>> mehr über RopuNawa
ABCDE FLASH
(she/her – Basel) sexploratory, conceptual artist whose work focuses on challenging her own mental and physical boundaries and blockades. She addresses and defies her own limitations through conscious and reflective play with partners, and she uses various media as a way to both document and give shape to these intimate encounters. Whether through film, still images, or text, abcde Flash candidly shares her processes of navigating different sexual curiosities with equal parts vulnerability, authenticity, and humour.
DAVID BLOOM
(Berlin / Zürich) is a choreographer, dancer, teacher, father, filmmaker, pianist, bodyworker, Jewish mystic, and tea collector. Graduated from the Academy of Music and Performing Arts in Frankfurt and the M.A. For the past decade or so, his work has revolved around questions of Desire, Intimacy, Boundaries, Power Relationships, Consent, and Group Dynamics. Other interests include Cross-Pollination, Pleasure, Space, Cellular Structures, the Digestive System, Fermentation, Sourdough, Beauty, Breath, Time, Spirit, Time, and Transformation.
JANNA SCHNEEWITTA REHBEIN
(Zürich / Hamburg) Janna, Dipl. Kunsttherapeutin / Master of Art in Context, begleitet Menschen in Übergängen, Sabbaticals, begleitet Trauerprozesse und kreiert vor allem Räume für gemeinsames Trauern in unterschiedlichen Formaten, wie mehrtägige Trauerfeuer und Trauerrituale. Für sie ist Trauerarbeit ein tiefer Zugang zu Lebensfreude und Lebenskraft und folgt einer natürlichen Intelligenz.
SAARA REI
(Berlin) is a workshop facilitator and performance artist with a background in music, dance, education, and public speaking. Saara's work generally centers around the exploration of suffering, both physical and emotional. Having a Ph.D. in mathematics, Saara’s academic experience adds an intellectual flair to complement their performative approach to bodywork. Playfulness and humor make up a big chunk of Saara's personality and approach to life, giving their workshops a very exploitative and light atmosphere, even while approaching some of the heaviest of topics.
SWAN
(Ibiza) wirkt in den Bereichen künstlerische Leitung, Performance, Forschung und Coaching und ist auf erweiterte Bewusstseinszustände spezialisiert. Swan hat an der Universität Cambridge in Philosophie und Göttlichkeit promoviert, eine Ausbildung an der Jacques Lecoq-Schule für Körpertheater absolviert und Zertifizierungen in Yoga, Tantra und Pranayama erhalten. Swan begleitet und leitet seit mehr als 10 Jahren Einzelpersonen und Gruppen, hat Veranstaltungen in 13 Ländern auf drei Kontinenten kuratiert und gründete das Institute of Devotional Arts.
CLAUDIA LÖWEN
(Berlin) erkundet seit ihrer Kindheit mit Begeisterung die Zusammenhänge und Möglichkeiten von Körper und Geist, Berührung und Beziehung, Freiheit und Verbundenheit.
Aufgewachsen mit Pferden und deren feiner nonverbaler Kommunikation und mit orientalischem Tanz in einem kulturell gemischten Zuhause, führte ihr das Leben immer wieder die zentrale Bedeutung des Körpers und seiner Empfindungen für unsere persönliche Entwicklung vor Augen. Sie beschäftigte sich intensiv mit unterschiedlichen Massageritualen und deren philosophischen und spirituellen Grundlagen.
Sie liebt die Begegnung, das betreten von Trancezuständen und Grenzerfahrungen, liebt es zu spielen und hellwach zu träumen. Insbesondere die jahrelange Aus- – oder besser Ineinadersetzung – mit Tantra, BDSM, Shiatsu-, und Lomi-Lomi-Massagen, sowie die vielseitigen Erfahrungen in der Schwelle7 Berlin bilden den Hintergrund ihres heutigen Berufs als Gestalterin für sinnliche Massagerituale und Begleiterin in Seminaren.
FELIX RUCKERT
(Berlin) ist Tänzer, Choreograf, Konzeptkünstler und Kurator. Zwischen 1993 und 2008 schuf er mehr als 30 abendfüllende Performances für seine in Berlin ansässige Kompanie, von denen einige weltweit auf Tournee gingen. Er hat die darstellenden Künste stark beeinflusst, indem er die Bühne auf den physischen Körper des Publikums ausdehnte und ihm eine aktive Rolle in seinen Performances gab. In den letzten zwanzig Jahren wurde er für seine praktische und theoretische Auseinandersetzung mit BDSM und die Erforschung von Verbindungen zwischen BDSM-Techniken und künstlerischen Praktiken bekannt, wobei er eine Kunst der Berührung und eine Philosophie der sinnlichen Kommunikation entwickelte.
NICOLAS YOROÏ
(Brüssel) praktiziert seit mehr als 20 Jahren Seilbondage. Seine Arbeit basiert auf seinem Studium des japanischen Kinbaku/Shibari sowie verschiedener Körperpraktiken: Aikido, Thai-Massage, Kontaktimprovisation, System A etc. Er lebte vier Jahre lang in Japan, wo er seinen Meister, Arisue Go, kennenlernte und sich dem Aikido und dem Studium der Seilbondage widmete. Er lernte auch bei Kinoko, Ottonawa, Kazami Ranki, Felix Rucker, Shadow, Pedro und vielen anderen. Nicolas' Stil wird allgemein als minimalistisch und organisch in der Bewegung beschrieben.
SHARKA REY
(Basel) is a a Czech born and Basel-based conscious sexuality educator, bodyworker, yoga teacher, performer, international retreat and workshop organiser with experience in and passion for body mechanics, movement, dance, contact improvisation, theatre improvisation, and martial arts.
TAMANDUA
(Berlin) is a full time professional kinbaku artist and instructor who is invited internationally to share his approach to tormenting japanese rope bondage.
“I have a passionately sadistic streak and a deep love for the aesthetic realm of kinbaku. For me, the core of kinbaku lies in the meeting between the aesthetic expression and the emotional or erotic intention of the practice. And the more ones tying develops, the more seamlessly the parts can intermingle.”